In girum imus nocte et consumimur igni

„Ich werde dem Publikum in diesem Film keinerlei Zugeständnisse machen. Mehrere ausgezeichnete Gründe rechtfertigen in meinen Augen dieses Verhalten; und ich werde sie erläutern. Erst einmal ist allgemein bekannt, dass ich keine Konzessionen an die vorherrschenden Ideen meiner Zeit mache und auch an keine bestehende Macht. Außerdem wurde noch nie etwas vermittelt, indem das Publikum geschont wurde, unabhängig von der Epoche, sogar den Zeitgenossen von Perikles; und, zurzeit sehen die Zuschauer auf den eingefrorenen Bildschirmen nichts das an respektable Bürger einer Demokratie erinnert…“ Mit diesen Worten beginnt der französische Schriftsteller, Essayist, Filmschaffende, Dichter und Revolutionär Wir irren des Nachts im Kreis umher und werden vom Feuer verzehrt. In dem Film verurteilt er die moderne Sklaverei des Menschen, unterjocht durch die Konsumgesellschaft und die kapitalistische Entfremdung. Debord versagt dem Zuschauer die zwangsläufig täuschenden Bilder, die ihm schmeicheln und ihn bestärken sollen, mit einem fälschlicherweise beschwichtigenden Bild von ihm selbst.

 

In Girum imus nocte et consumimur igni ist eine unvollständige Form des Palindroms In girum imus nocte ecce et consumimur igni, das zurückgeht auf Virgil und bedeutet „Wir drehen uns in der Nacht im Kreis und werden vom Feuer verzehrt“. Dieser Ausdruck bezieht sich auf Motten, die in der Nacht um eine Kerze flattern bevor sie darin verbrennen.