Sur la plage de Belfast

Die ungebrochene Wirkung von Sur la plage de Belfast ist seiner Form als „work in progress“ zu verdanken, einer fortschreitenden Entwicklung, deren Ausgang weder dem Publikum noch dem Regisseur zum Zeitpunkt des Drehs bekannt ist. Eine filmische Suche, ein Film auf der Suche, der durch die doppelte und paradoxe Rolle fasziniert, die er den Amateuraufnahmen zugesteht, die Henri-François Imbert in einer als Geschenk erhaltenen Super-8-Kamera entdeckte: unbedeutend und in Vergessenheit geraten bei denjenigen, die auf dem Filmmaterial gezeigt werden und die sich kaum daran erinnern, dass sie gefilmt wurden, stellen sie für den Filmemacher ein zu entschlüsselndes irrationales Geheimnis dar, das zum Ansporn seiner Reise wurde und dem wir den Film verdanken. Nachdem die Bilder entwickelt, belichtet und den wieder aufgetriebenen Hauptdarstellern vor Augen geführt wurden, können sie nun die Erinnerung an die Sorglosigkeit vergangener Zeiten wachhalten. Und schließlich rufen sie jenen in Erinnerung – ja, lassen ihn geradezu präsent erscheinen – der damals filmte und inzwischen nicht mehr lebt: von einem Filmemacher zum anderen, von Belfast nach Paris, hin und zurück, eine Weitergabe, eine Frage der Blickwinkel, die Entstehungsgeschichte herrlicher Begegnungen sowie eines sehr schönen Films.