Atom Egoyan
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Kanadischer Regisseur, geboren 1960 in Kairo.
Seine Eltern sind Armenier; als er zwei Jahre alt war, emigrierte die Familie nach Kanada. Er begeisterte sich für das Theater und schrieb mehrere Stücke, bevor er parallel zu seinem Studium erste Kurzfilme drehte. 1984 führte er bei seinem ersten Spielfilm Regie, Die nächsten Angehörigen (Next of Kin), gefolgt von Familienbilder (Family Viewing, 1987). Mit Kalender (Calendar, 1993) konnte er sich seinen Traum erfüllen, vor Ort in Armenien zu drehen; später widmete er sich in Ararat (2002) einer Reflexion über den Genozid an den Armeniern. 1994 erhielt er für Exotica den FIPRESCI-Kritikerpreis in Cannes, der ihm zu internationaler Bekanntheit verhalf. Für seine Verfilmung des Romans Das süße Jenseits (The Sweet Hereafter) von Russell Banks wurde er bei den Filmfestspielen in Cannes 1997 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und zudem zweifach für den Oscar nominiert. In seinen Filmen The Captive (2014), Remember (2015) und Der Ehrengast (2019) erforscht er die Themen Einsamkeit und Entfremdung. Parallel dazu verfolgte er eine Karriere als Opernregisseur und schilderte die Welt der Bühne anhand der Geschichte einer Theaterdirektorin in Seven Veils (2023).
Photo © Ulysse Del Drago
Die nächsten Angehörigen (Next of Kin, 1984) – Familienbilder (Family Viewing, 1987) –Traumrollen (Speaking Parts, 1989) – Der Schätzer (The Adjuster, 1991) – Kalender (Calendar, 1993) –Exotica (1994) – Das süße Jenseits (The Sweet Hereafter, 1997) – Felicia, mein Engel (Felicia's Journey, 1999) – Ararat (2002) – Wahre Lügen (Where the Truth Lies, 2005) – Simons Geheimnis (Adoration, 2008) – Chloe (2009) – Devil’s Knot - Im Schatten der Wahrheit (Devil's Knot, 2013) –The Captive (2014) – Remember (2015) – Der Ehrengast (Guest of Honour, 2019) – Seven Veils (2023)