Stanley Kubrick
Amerikanischer Regisseur, geboren 1928 in New York, gestorben 1998 in St. Albans (England).
Aufgewachsen in einer jüdischen Familie aus der Bronx, vernachlässigte Kubrick die Schule, entwickelte aber eine Leidenschaft für Schach und Fotografie. Als Autodidakt arbeitete er als Fotoreporter für die Zeitschrift Look, bevor er in den 1950er Jahren durch Dokumentar- und B-Movies in die Filmindustrie einstieg. Zu Hollywood hatte er ein zwiespältiges Verhältnis und wanderte deshalb 1961 nach England aus, wo er, isoliert in seiner Villa, eine völlig unabhängige Schaffensmethode entwickelte. In 13 langen Spielfilmen - allesamt Meisterwerke - experimentierte Kubrick mit allen Genres. Er beherrschte alle Genres gleichermaßen und kombinierte eine hervorragende künstlerische Leitung, unvergessliche schauspielerische Leistungen und eine virtuose Technik (vom Kerzenlicht in Barry Lyndon bis zur Steadicam in The Shining). Dieser Autor ist eine solche Ikone, dass selbst seine unerfüllten Träume eine Quelle der Leidenschaft sind (von Napoleon bis zu AI, schließlich unter der Regie von Spielberg). Sein Werk hat die Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt: seine Kriege (der Atomkrieg in Dr. Strangelove), seine außerirdischen Visionen (2001: Odyssee im Weltraum), seine Geister (The Shining), seine städtische Gewalt (A Clockwork Orange), seine gestörten Beziehungen (Lolita, Eyes Wide Shut)... Die verdrängten Gefühle der Moderne bevölkern diese klinischen und schwefligen Bilder, die in dem letzten Wort seiner Filmografie zusammengefasst sind: "Fuck".
Furcht und Begierde (1953) - Der Tiger von New York (1955) - Die Rechnung ging nicht auf (1956) - Wege zum Ruhm (1957) - Spartacus (1960) - Lolita (1962) - Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964) - 2001: Odyssee im Weltraum (1968) - Uhrwerk Orange (1971) - Barry Lyndon (1975) - Shining (1980) - Full Metal Jacket (1987) - Eyes Wide Shut (1999)