Fokus auf
Neuer Deutscher Film
Schluss mit Schlager- und Heimatfilmen - Kino als Teil der politischen Bildung
“Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen”. Das Oberhausener Manifest vom 28. Februar 1962 läutet eine neue Ära des deutschen Kinos ein. Der Neue Deutsche Film (zunächst Junger Deutscher Film genannt) löst sich von dem populären und kommerziellen Kinofilmen der 50er Jahre, die die jungen Filmemacher als unkreativ und langweilig erleben. Sie erklären "Papas Kino" für tot und entwickeln einen politischen und künstlerischen Autorenfilm. Ermutigt von der Nouvelle Vague und des englischen Free Cinema entsteht eine experimentelle, freie und erfrischende Filmbewegung, die sich kritisch mit der jüngsten deutschen Geschichte und den Propagandafilmen der Nazis auseinandersetzt.
"Aus gutem Grund gibt es dieses Misstrauen. Denn niemals zuvor und in keinem anderen Land ist so gewissenlos mit Bildern und der Sprache umgegangen worden wie hier, nie zuvor sind diese so sehr zum Transport von Lügen erniedrigt worden" (Wim Wenders, "That's Entertainment: Hitler", 1977).