Saeed Roustaee
Iranischer Regisseur, 1989 in Teheran geboren.
In einer Handvoll intensiver Filme ist Saeed Roustaee zu einer Galionsfigur des iranischen Kinos geworden. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, wurde er von seinen Verwandten in seinem Wunsch, Filme zu machen, unterstützt und studierte Regie an der Soore University in Teheran. Nach einigen Kurzfilmen und einer hoch gepriesenen Dokumentationen schuf er im Alter von 26 Jahren sein erstes großes Projekt in Spielfilmlänge: Life and a Day (2016). Dieses Drama markiert bereits sein Interesse an den Schicksalen von Figuren, die mit der sozioökonomischen Krise zu kämpfen haben. Mit seinem zweiten Spielfilm Just 6.5, machte er sich nicht nur in seiner Heimat, (über 3 Millionen Zuschauer) sondern auch international einen Namen. Dieser mitreißende Sozialkrimi, der 2019 bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt wurde, wirft einen ungeschönten Blick auf die Verheerungen des Drogenhandels. Es folgte das Familiendrama Leila's Brothers, das im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes 2022 uraufgeführt und den FIPRESCI-Preis gewann, aber im Iran nicht gezeigt werden durfte. In dem Film spielen seine Lieblingsschauspieler Navid Mohammadzadeh und Peyman Maadi mit, sowie die Schauspielerin und Aktivistin Taraneh Alidoosti, die als Vertreterin des Feminismus der neuen Generation gilt.
Life and a Day (2016) - Just 6.5 (2021) - Leila's Brothers (2022)