Nabil Ayouch
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Franko-marokkanischer Regisseur, geboren 1969 in Paris.
Nachdem er Schauspiel- und Regieunterricht genommen hatte, drehte Nabil Ayouch 1990 seinen ersten Kurzfilm, Les Pierres bleues du désert, mit Jamel Debbouze. 1997 führte er bei seinem ersten Spielfilm Regie, Mektoub, der in Marokko einen großen Erfolg feierte. Es folgten Ali Zaoua, Prinz der Straße (2000) sowie Les Chevaux de Dieu (2012), der in Cannes in der Sektion „Un Certain Regard“ gezeigt wurde. Er widmete sich vielfach Fragen der Weiblichkeit und filmte eine orientalische Tänzerin für Whatever Lola Wants (2008) sowie mehrere Prostituierte in Marrakesch für Much Loved (2015). Letzterer wurde bei der Quinzaine des Réalisateurs ausgezeichnet, in Marokko jedoch verboten, wo er zu einer lebhaften Debatte führte. Der Filmemacher drehte auch eine Dokumentation, My Land (2011), die sich mit den bei der Gründung des Staates Israel geflüchteten Palästinensern beschäftigt. 2018 kam Razzia ins Kino. Ayouch ist politisch sehr engagiert und hat eine marokkanische Vereinigung für kulturelle Vielfalt sowie Kulturzentren in sozial benachteiligten Stadtvierteln gegründet. Er ist Mitglied der Oscar Academy und der Académie des Césars.
Mektoub (1997) – Ali Zaoua, Prinz der Straße (Ali Zaoua prince de la rue, 2000) – Une minute de soleil en moins (Fernsehfilm, 2002) – Whatever Lola Wants (2008) – My Land (2011) – Les Chevaux de dieu (2012) – Much Loved (Zine li fik, 2015) – Razzia (2017) – Haut et fort (2021)