Mariano Llinás
Argentinischer Regisseur (sowie Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent), geboren 1975 in Buenos Aires.
Als Sohn eines Dichters des Surrealismus, aufgewachsen im Land von Borges und Bioy Casares, lag Mariano Llinás sein überschäumender Erfindungsreichtum praktisch schon in den Genen. Dieser Abenteurer des Geschichtenerzählens schuf das 14-stündige filmische Fresko La flor, das er von 2009 bis 2018 mit den Schauspielerinnen des Ensembles Piel de Lava produzierte. Eine verblüffende Reise durch die Geschichte des Kinos und seiner Genres, vom Serial über B-Movies und Melodramen bis hin zum Spionagefilm ... Diese besondere Perle in der Kinolandschaft entstand außerhalb der traditionellen Produktionszyklen und machte beim BAFICI von Buenos Aires, in Biarritz oder auch in Locarno auf sich aufmerksam. Insgesamt kultivierte Llinás mit seinem Umfeld seit der Gründung von El Pampero Cine 2002 seine Kunst auf ganz eigene Weise. Bereits sein Dokumentarfilm Balnearios (2002) und seine pikaresken Historias extraordinarias (2008) stellten seine Kühnheit vor und hinter der Kamera unter Beweis, indem er einen nicht-naturalistischen Weg beschritt und sich so vom neuen argentinischen Film abgrenzte. Als unermüdliche „Geschichtenerfindungsmaschine“ ist Llinás auch als Drehbuchautor tätig, etwa für den letzten Film von Hugo Santiago, Le Ciel du centaure (2015).
Derecho viejo (1998) - Balnearios (2002) - La más bella niña (2004) - Historias extraordinarias (2008) - Tres fábulas de Villa Ocampo (2011) - La flor (2016)