Mahamat-Saleh Haroun
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Tschadischer Regisseur, geboren 1960 in Abéché.
Als Mahamat-Saleh Haroun 20 Jahre alt war, brach der Bürgerkrieg im Tschad aus. Er ging nach Frankreich, wo er zunächst Filmwissenschaften und anschließend Journalismus studierte. Zwischen 1991 und 1996 drehte er mehrere Kurzfilme, darunter Maral Tanié (1994). Als erster aus Tschad stammender Filmregisseur überhaupt befasste er sich im Kern all seiner Filme mit der Zerrissenheit seines Landes, so auch schon in seinem Spielfilmdebüt Bye Bye Africa (1999), mit dem er in Venedig den Preis für den besten Debütfilm gewann. Es folgten Abouna (2002), der bei der Quinzaine des Réalisateurs gezeigt wurde, sowie Daratt (2006) – Spezialpreis der Jury bei der Mostra in Venedig. In Cannes erhielt Ein Mann, der schreit (Un homme qui crie) 2010 den Preis der Jury und Grigis Glück (Grigis) wurde 2014 im offiziellen Wettbewerb gezeigt. 2016e dreht er den Dokumentarfilm Hissein Habré, une tragédie tchadienne. Er ist auch Autor eines 2017 erschienenen Romans, Djibril ou les ombres portées, sowie seit 2019 tschadischer Minister für Touristische Entwicklung, Kultur und Handwerk. Sein Film Lingui - Heilige Bande wurde für den offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2021 ausgewählt.
Bye Bye Africa (1999) – Abouna – Der Vater (Abouna, 2002) – Daratt (2006) – Familienbande, scharf gewürzt (Fernsehfilm, 2008) – Ein Mann, der schreit (Un homme qui crie, 2010) – Grigris Glück (Grigris, 2013) – Hissène Habré – Die Tragödie Des Tschad (Hissein Habré, une tragédie tchadienne, 2016) –Une saison en France (2017) – Lingui – Heilige Bande (Lingui, les liens sacrés, 2021)